Cadenberge und Wingst bilden eine Spielgemeinschaft und setzen konsequent auf Gleichberechtigung
Sie wissen, dass sie mit der Bildung einer Spielgemeinschaft Neuland betreten, sind aber sicher, daraus ein Erfolgsmodell schmieden zu können (von links): Guido Griemsmann (2. Vorsitzender TSV Germania Cadenberge), Kevin Griemsmann (Fußballabteilungsleiter TSV Germania Cadenberge), Hartmut Römer (Vorsitzender TSV Germania Cadenberge), Steffen Frommhold (Fußballabteilungsleiter VfL Wingst) und Michael Schlobohm (Vorsitzender VfL Wingst). Foto: VfL Wingst
Sind Spielgemeinschaften im Fußball Liebesheiraten? Wohl eher nicht; geschlossen werden sie in der Regel aus Notwendigkeit, weil beide Vereine Schwierigkeiten haben, genügend Spieler für einen funktionierenden Spielbetrieb zu generieren. Das ist im Falle des VfL Wingst und des TSV Germania Cadenberge nicht anders, die beide ab nächster Saison eine Spielgemeinschaft (SG) bilden werden.
Spielgemeinschaften bei den Junioren und im Altherrenbereich
Der VfL Wingst und der TSV Germania Cadenberge kennen und schätzen sich seit langem. Seit vielen Jahren gibt es eine Spielgemeinschaft bei den Junioren und seit dem letzten Jahr auch im Altherrenbereich (beide mit dem TSV Oberndorf). Das hat den Vorteil, dass die meisten Spieler der jetzigen Mannschaften bereits früher miteinander trainiert und in einem Team zusammen gekickt haben.
Nicht nur bei den ersten Mannschaften, auch bei den übrigen Herrenmannschaften war die Personaldecke sehr dünn: „Es war unsicher, dass es eine zweite Mannschaft in Cadenberge und Wingst noch geben würde. Wir wären angewiesen auf Spieler aus dem Altherrenbereich“, so beide Fußball-Abteilungsleiter. „Es stellte sich die Frage: Bleibt man eigenständig und löst die zweiten Mannschaften auf. Das aber wäre der Anfang vom Ende gewesen“, fügen beide an. Die Alternative bestand in der Kooperation.
Schwierige Entscheidung
Dennoch war es eine schwierige Entscheidung, diesen Schritt gerade für die 1. Mannschaften zu wagen. Beide waren sich einig: „Die Vereine sollten eigenständig bleiben“, ergänzt der Wingster Vorsitzende Michael Schlobohm. Eine Fusion kam daher nicht in Frage.
Vor rund vier Monaten nahmen die beiderseitigen Gespräche Fahrt auf und bei den Versammlungen im März wurden vereinsintern die entsprechenden Beschlüsse gefasst. Inzwischen hat der NFV Kreis Cuxhaven die Bildung einer SG genehmigt, jedoch zunächst nur für die kommende Spielzeit.
Die Vereine ergänzen sich
Die Platznutzung wird ebenfalls gerecht verteilt und auch die Fördervereine werden eng zusammenarbeiten.
„Wir sind ein großes Team“
Die erste und die zweite Mannschaft haben am selben Tag und Ort ihre Spiele. „Der Grundgedanke lautet: Wir sind ein großes Team“, formuliert es Niklas Hinck, der neue Trainer der SG Am Dobrock und alte Trainer des VfL Wingst.
Erfolgreicher Abend für den VfL Wingst
Format: „Küstensterne des Sports“ bedarf dringender Veränderungen
Einen erfolgreichen Abend erlebte die Abordnung des VfL Wingst am 26. Mai in den Seelandhallen in Otterndorf. Dort wurden die „Küstensterne des Sports 2024“ vom Landkreis Cuxhaven und Kreissportbund Cuxhaven verliehen und 10 engagierte Mitglieder des VfL Wingst konnten verdiente Ehrungen entgegennehmen.
Folgende Ehrungen gingen aus den Reihen des VfL Wingst hervor:
- Küstenstern in der Kategorie „Junges Engagement“: Merle Katt
- Silberne Ehrennadel des KSB Cuxhaven: Maren Feldberg, Katrin Katt, Ursel Heisig, Ingrid Protmann, Nadine de Vries, Heinz Kröncke
- Silberne Ehrennadel des LSB Niedersachsen: Birte Gerdts, Anette Lührs und Michael Schlobohm
Der VfL Wingst bedankt sich für die Auszeichnungen und bedauert den leider sehr langatmigen Abend, der dringend anders gestaltet werden muss!
Das Gruppenfoto zeigt Merle Katt, Heinz Kröncke, Birte Gerdts, Katrin Katt, Nadine de Vries, Uschi Heisig, Maren Feldberg, Ingrid Protmann und Michael Schlobohm (von links). Es fehlt Anette Lührs.